Ich bin ein kreativer Kopf, ein sehr bunter Kopf. Ideen haben fällt mir super leicht - ich liebe es Worte und Wortfelder zu ergründen und mir Geschichten einfallen zu lassen. Ich liebe es, Lösungen für Probleme zu finden oder Dinge zu verbessern. Wenn mir jemand sagt, er:sie habe schon alles ausprobiert, macht es mir sogar noch mehr Spaß meine innere Creatrix laufen zu lassen und mir die verrücktesten Dinge aus zu denken. Je verrückter, desto besser, denn in jeder noch so verrückten Idee steckt etwas drin, um eine Situation zu lösen.
Doch was mir schwer fällt, ist die Dinge abzuarbeiten und die Konzentration dafür zu behalten. Neue Ideen sind wie Schmetterlinge, und ich lasse mich gerne von ihnen ablenken. 🦋 Mitunter vertiefe ich mich auch gerne in einer neuen Idee, die ich ganz großartig finde. Dann gerate ich richtig in einen Flow und recherchiere und denke und bin voller Euphorie.
Dann bricht meist mein Zeitplan zusammen. All das gute Zeitmanagement ist hin. Manchmal habe ich mich auch schon vorher massiv verschätzt mit den nötigen Bearbeitungszeiten. Ich brauche viel länger als ich es gerne möchte. Liegt es daran, dass ich niemandem Rechenschaft ablegen muss? Dass ich selbst verantwortlich bin?
Eine Freundin hingegen träumt davon sich ihre Deadlines selbst setzen zu dürfen. So könne sie ihre Zeit viel besser einteilen. Mir würde es mehr helfen, wenn mir manchmal jemand eine Deadline setzen würde. So unterschiedlich sind wir. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. „In der Mitte ist auch ein Platz!“, sagte einmal eine Coachin zu mir. Und es stimmt: wir neigen dazu, zwischen zwei Polen zu pendeln und vergessen dabei die Positionen in der Mitte. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Wusstest du, dass Eiskristalle nur unter bestimmten Bedingungen entstehen? Ist es ein wenig kälter oder wärmer, zerfallen sie. Sie brauchen genau die richtige Balance zwischen Freiheit und Druck. Genau wie die Kreativität. Kreativität braucht einen festen Rahmen. Einen Rahmen, in dem eine freie Gestaltung machbar ist. Genau dann entstehen ungeahnte Möglichkeiten.
Was hat das mit meinem kreativen Kopf zu tun? Durch zu viel Freiheit verliere ich den Faden und komme nicht mehr in die Umsetzung meiner Ideen. Ich vertiefe mich zwar darin und tauche tief ein, aber dann verläuft sich die Idee irgendwann. Das wäre bei der Fülle der Ideen nicht so schlimm, wenn da nicht doch auch das Bedürfnis wäre, einen Schritt weiter zu kommen in der Umsetzung.
Und an dieser Stelle nutze ich die Möglichkeit zum Co-Working. Regelmäßig treffe ich mich mit Freunden (oder Unbekannten) und verpflichte mich für einen kleinen Zeitraum konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten. Auf diese Art und Weise entstehen u.a. diese Blogbeiträge oder Großteile meiner Kinderbuch-Manuskripte. Gemeinsam und doch allein arbeitet ein jede:r am eigenen Projekt und gemeinsam kommen wir unseren Zielen Wort für Wort näher.
Für diesen Herbst habe ich mir den Freitag Vormittag fürs Schreiben geblockt. Hast du Lust dabei zu sein?
Ich freue mich auf dich.
